Logo Verlag Dr. Otto Schmidt, Köln

Insolvenzverwalter Volker Böhm veräußert Geschäftsbetrieb der traditionsreichen Gießerei Heuschkel Druckguss

• Magenwirth-Gruppe übernimmt mit Wirkung zum 1. August 2021

• Traditionsreiches Nürnberger Unternehmen und 50 Arbeitsplätze bleiben erhalten

• Insolvenzverwalter Volker Böhm: „Es freut mich, dass wir unser Ziel, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, mit der heutigen Vertragsunterzeichnung erreichen konnten.“

Nürnberg. Dem Insolvenzverwalter der Heuschkel Druckguß GmbH, Rechtsanwalt Volker Böhm von Schultze & Braun, ist es gelungen, das Unternehmen auf einen Investor zu übertragen. Mit Wirkung zum 1. August 2021 übernimmt die Magenwirth-Gruppe den Geschäftsbetrieb des Nürnberger Traditionsunternehmens. Den entsprechenden Kaufvertrag unterzeichneten Vertreter des Investors und der Insolvenzverwalter am Freitag in Nürnberg. Damit bleibt die im Jahre 1911 gegründete Druckgießerei mit ihren 50 Arbeitsplätzen am Standort Nürnberg erhalten.

Böhm hatte das Unternehmen seit dem Insolvenzantrag im Februar 2020 fortgeführt und ein Sanierungskonzept umgesetzt. Der Verkauf markiert nun das erfolgreiche Ende einer Investorensuche unter schwierigen Bedingungen.

„Die Corona-Pandemie hat die Fortführung des Geschäftsbetriebs erheblich erschwert und auch die Investorensuche zu einer Herausforderung gemacht. Umso mehr freut es mich, dass wir unser Ziel, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, mit der heutigen Vertragsunterzeichnung erreichen konnten. Es war eine gemeinsame Kraftanstrengung, wegen der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen vor allem auch für die Mitarbeiter von Heuschkel. Ihnen, dem sehr konstruktiven Betriebsrat sowie den Vertretern der Gewerkschaft danke ich besonders“, sagt Böhm.

Übernehmerin ist die Magenwirth-Gruppe mit Sitz in Bad Urach/Baden-Württemberg. Magenwirth ist mit seiner Marke Magura ein etablierter Hersteller von Zweirad-Komponenten, insbesondere von Hydraulikbremsen für Fahrräder. Für Magura sind in Deutschland, den USA und Asien rund 550 Mitarbeiter tätig, auf Konzernebene beschäftigt der Magenwirth-Konzern in seinen Sparten Fahrrad- und Motorradkomponenten, Kunststoff- und Feinwerktechnik sowie Industrieelektronik mehr als 1100 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro.

„Mit dem Magenwirth-Konzern erhält Heuschkel Druckguss einen starken Partner, der schon in den vergangenen Jahren enge Kundenbeziehungen zu Heuschkel unterhielt. Die Druckguss-Komponenten von Heuschkel sind aus meiner Sicht eine sehr gute Ergänzung der breiten Produktpalette des Magenwirth-Konzerns. Sie bieten Synergieeffekte, die zu gemeinsamen Wachstum in der Zukunft führen können. Mit der zuletzt eingetretenen Erholung des Marktes für Druckguss-Komponenten haben die Unternehmen eine solide wirtschaftliche Basis für ihren gemeinsamen Weg“, sagt Insolvenzverwalter Böhm.

Die Heuschkel Druckguss GmbH mit Sitz in Nürnberg wurde 1911 von Max Heuschkel als erst vierte Druckgießerei im damaligen Kaiserreich gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Präzisionsdruckgussteile aus Aluminium und Zink und erwirtschaftete zuletzt rund 12 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Zu den Kunden zählen unter anderem Unternehmen des Werkzeug- und Maschinenbaus, der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sowie Hersteller von Geräten der Garten- und Landschaftspflege. Im Februar 2020 stellte Heuschkel Insolvenzantrag, nachdem ein wesentlicher Kunde deutlich weniger Aufträge platziert hatte und dieser Rückgang nicht durch die Akquise neuer Kunden aufgefangen werden konnte.

Beteiligte:
Heuschkel Druckguss:
Schultze & Braun:
Volker Böhm (Insolvenzverwalter), Dr. Elske Fehl-Weileder (Vertragsrecht), Aribert Panzer (Arbeitsrecht)
Quest Consulting:
Prof. Dr. Markus W. Exler (M&A)

Magenwirth-Gruppe:
CMS Hasche Sigle:
Dr. Rolf Leithaus (M&A)



Verlag Dr. Otto Schmidt vom 27.07.2021 08:07

zurück zur vorherigen Seite