EWiR 2006, 61
2/06 Versicherungsverträge In-House-Vergabe Vergaberecht als Regelung des Marktverhaltens Wirtschaftsrecht Wettbewerbs- und Kartellrecht UWG § 4 Nr. 11, §§ 3, 8; GWB §§ 87, 97, 98, 101; VgV §§ 2, 4Keine Befreiung eines Versicherers vom Vergaberecht bei In-House-Geschäft im Falle von in privater Hand befindlichen Mitgliedern UWG§ 4 UWG§ 3 UWG§ 8 GWB§ 87 GWB§ 97 GWB§ 98 GWB§ 101 VgV§ 2 VgV§ 4 OLG Köln, Urt. v. 15.07.2005 – 6 U 17/05 (rechtskräftig; LG Köln), NZBau 2006, 69OLG KölnUrt.15.7.20056 U 17/05rechtskräftigNZBau 2006, 69LG Köln
Leitsätze des Gerichts:
1. Die Grundsätze der Befreiung eines Versicherers von den Vergabevorschriften der §§ 97 ff. GWB bei enger organisatorischer und wirtschaftlicher Verflechtung mit den Versicherungsnehmern (sog. In-House-Geschäfte) greifen nicht, wenn stimmberechtigte Mitglieder des Versicherers satzungsgemäß auch wirtschaftliche Vereinigungen sein können, die sich bis zu 50 % in privater Hand befinden.
2. Die Vergabevorschriften der §§ 97 ff. GWB sind auch dazu bestimmt, i. S. d. § 4 Nr. 11 UWG im Interesse der Marktteilnehmer das Marktverhalten zu regeln.
3. Die in § 87 GWB getroffene Zuständigkeitsregelung gilt nicht bei Rechtsstreitigkeiten, die sich aus den Vergabebestimmungen der §§ 97 ff. GWB ergeben.
Stefan Storr, Dr. iur., habil., Privatdozent an der Universität Dresden
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